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Katharina-Zell-Preis 2021

Mit dem Katharina-Zell-Preis ehrt der Verband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. jedes Jahr eine Frau, die sich in der Frauenarbeit, in Kirche und Diakonie herausragend engagiert hat. Auf diese Weise gibt er dieser Arbeit, die häufig im Stillen geschieht, ein Gesicht und einen Namen. „Brunhilde Wachsner hat ihr Leben lang gegen rechtsextremes Denken gekämpft“, so Vorsitzende Luise Böttcher. Der Vorstand würdigt mit der Preisvergabe das Lebenswerk der 93-jährigen. Bis heute meldet sie sich energisch zu Wort, wenn ihr Rassismus oder andere Ungerechtigkeiten begegnen. Das Motto des Preises – „Rede und schweige nicht“ (Apg 18,9) – könnte passender nicht sein. Bereits 1998 erhielt sie das Kronenkreuz der Diakonie in Gold.

Schon früh hat Brunhilde Wachsner erfahren, welche Gefahren von Rechtspopulismus und Antisemitismus ausgehen. Ihr Vater war Nationalsozialist und kämpfte mit Überzeugung im Krieg, aus dem er nicht mehr zurückkehrte. Ihr Widerstand gegen diese Ideologie wurde spätestens durch die Heirat mit ihrem jüdisch-stämmigen Ehemann noch einmal untermauert. Die Abhängigkeit ihrer Mutter von ihrem Vater, nicht nur materiell, sondern auch im Denken, führte ihr vor Augen, wie wichtig die Selbstständigkeit von Frauen ist. Brunhilde Wachsner folgte ihren eigenen Überzeugungen und trat für sie ein. Rückblickend war der Weltgebetstag 1973 eine Art Schlüsselmoment für sie: Noch im gleichen Jahr initiierte sie in Gießen den Ökumenischen Besuchsdienst, bei dem bis zu 40 ehrenamtliche Frauen Besuche in Altersheimen übernahmen, um der Vereinsamung entgegenzuwirken. Bis heute gibt es Ehrenamtliche aus diesem Kreis, die weiterhin Besuche durchführen.

25 Jahre lang leitete sie den Stadtverband Evangelische Frauen in Gießen. In dieser Zeit unternahm sie zahlreiche Reisen um die ganze Welt, um Partnerschaften aufzubauen, zu vertiefen und Projekte vor Ort zu begleiten, zum Beispiel ein Kinderkrankenhaus in Warschau, ein Projekt im Rahmen der Versöhnungs- und Friedensarbeit. Gemeinsam mit der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und den Frauen für den Frieden unterstützte sie während des Jugoslawienkrieges ein Flüchtlingslager in Varaždin (Kroatien), in dem vergewaltigte bosnische Frauen aufgenommen und betreut wurden. Ihre Arbeit führte sie auch mehrfach nach Indien, wo sie ebenfalls Kontakte und Partnerschaften aufbaute. Wieder zu Hause berichtete sie in zahlreichen Gemeinden in Vorträgen von den Projekten in Indien und sammelte Spenden.

Brunhilde Wachsner engagierte sich in der Kampagne zum Boykott südafrikanischer Früchte als Protest gegen das Apartheitsregime und in der Clean Clothes Kampagne, die sich bis heute für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einsetzt. Aus dieser Arbeit ging in Zusammenarbeit mit der Jugendwerkstatt Gießen der PEPP Laden hervor. Hier brachte sich Brunhilde Wachsner auch mit 90 Jahren noch aktiv ein. Auch die Unterstützung der christlichen Initiative Romero liegt ihr bis heute sehr am Herzen. Trotz der gewichtigen und manchmal auch bedrückenden Themen, die sie ihr Leben lang begleitet haben, hat Brunhilde Wachsner nie der Mut verlassen. Sie war immer davon überzeugt, etwas gegen Missstände tun zu können – vor allem zusammen mit ihren Weggefährtinnen sagt sie: „Einsam bist du klein, nur gemeinsam können wir’s schaffen!“

Weitere Informationen zum Katharina-Zell-Preis gibt es hier.

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