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„Jede Frau muss über sich selbst entscheiden können“

Das Reproduktionsvermögen von Frauen bestimmt in hohem Maße den Verlauf ihres Lebens: Ob sie Kinder bekommen, wann sie Kinder bekommen und wie viele und mit wem, ob eine Schwangerschaft gegen ihren Wunsch (nicht) eintritt – all diese Aspekte sind entscheidende Wegmarken in Frauenbiographien. Die Folgen einer Schwangerschaft muss jede Frau in ihren Lebensverlauf integrieren und bewältigen können. Gleichzeitig unterliegen Familienplanung und reproduktive Rechte von Frauen politischen Interessen. Oft werden sie in widerstreitenden politischen Kulturen und Agenden verhandelt, viele Inhalte sind populistisch aufgeladen. „Als Frauenverband treten wir für ein umfassendes Recht auf reproduktive Selbstbe-stimmung für alle Frauen ein“, sagt Luise Böttcher, Vorsitzende von Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. „Darüber hinaus setzen wir uns für ein gesellschaftliches Klima ein, in dem Frauen ihre Familienplanung souverän und ohne Angst vor negativen Folgen vornehmen können. Jede Frau muss über sich selbst entscheiden können.“

Reproduktive Selbstbestimmung umfasst die folgenden Punkte: Schutz vor sexualisierter Gewalt, Recht auf Abtreibung, Zugang zu Aufklärung und Verhütungsmitteln, Zugang zu Beratung und Reproduktionsmedizin, Recht auf Zugang zu Geburtsmedizin und Recht auf eine gewaltfreie Geburt, Entgeldersatzleistung für die Zeit der Erwerbspause aus Gründen der Familienarbeit, wohnortnahe Geburtszentren vor allem im ländlichen Raum; keine Benachteiligung von Familienformen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Verpflichtung der Gesellschaft, Kinder wirklich willkommen zu heißen unabhängig von ihrer Kultur, Religion und Familienkonstellation, Förderung der Bereitschaft von Männern (oder ihrer Arbeitsgeber) zur Care Arbeit.

Diese Aufzählung macht deutlich, dass reproduktive Selbstbestimmung sowohl rechtliche Sicherheit verlangt als auch kulturelle und gesellschaftliche Prozesse. Die rechtliche Sicherheit betrifft die garantierte Versorgung und den ungehinderten Zugang zu Leistungen des öffentlichen Gesundheitssystems sowie den Zugang zu Informationen und die Möglichkeit für jede Frau, ihre Rechte auch durchsetzen zu können. Die notwendigen gesellschaftlichen Prozesse beziehen sich auf die Gleichberechtigung von Männern und Frauen sowie auf die Rahmenbedingungen der Arbeitswelt.

„Reproduktive Rechte setzen keine ideale Welt voraus“, so Böttcher. „Sie tragen dazu bei, reproduktive Selbstbestimmung in den bestehenden Verhältnissen möglichst gut verwirklichen zu können. So treten wir dafür ein, dass die normativen Beschränkungen, die in Bezug auf Reproduktion bestehen, reduziert werden müssen. Daraus leiten wir diese Folgerungen ab:
• Jede Familie ist eine ganze und richtige Familie.
• Jede Frau trifft eine richtige Entscheidung für oder gegen eine Schwangerschaft.
• Jedes Alter und jeder Umstand ist der richtige, ein Kind zu bekommen, wenn er für die Frau der gegebene und erwünschte ist.
• Nicht nur Mütter sind richtige Frauen.
• Keine Frau sollte gezwungen sein, Kinder zu bekommen oder keine Kinder zu bekommen.
• Das Gelingen von Frauenbiographien ist mit oder ohne Kinder gut möglich.“

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