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Landesverband trauert um Christa Springe

„Eine Pionierin der Frauenbewegung der evangelischen Kirche“
Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. trauert um ehemalige Landespfarrerin Christa Springe

Darmstadt, 24. März 2022. Mehr Geschlechtergerechtigkeit in Ehrenamt und Beruf, das war ihr großes Anliegen: Pfarrerin Christa Springe hat ihr Leben Frauen ermutigt, ihre Rechte einzufordern und das herkömmliche Rollenverständnis zu hinterfragen. Von 1977 bis 1984 leitete sie als Geschäftsführerin die Evangelische Frauenhilfe in Hessen und Nassau e.V. und trug maßgeblich zur Modernisierung des Verbandes bei. Am 18. März 2022 ist Christa Springe in Mainz gestorben. „Christa Springe hat ein fortschrittliches Frauenbild in die Frauenhilfe eingebracht“, so Luise Böttcher, Vorsitzende des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V.: „Sie hat die Frauen ermutigt, sich aus der dienenden Rolle zu befreien und selbst für ihre Bedürfnisse einzutreten. Sie war eine Pionierin der Frauenbewegung der evangelischen Kirche.“

1926 wurde Christa Springe in Stettin geboren. Schon als junge Frauen setzte sie sich für die Einbeziehung von Frauen in die männerdominierte Gesellschaft ein – auch in ihrer Arbeit in der Evangelischen Akademie Bad Boll. Sie studierte Evangelische Theologie, 1966 wurde sie ordiniert und zur Pfarrerin berufen. An mehreren Stellen widmete sie sich der Kirchlichen Industrie- und Sozialarbeit. 1977 übernahm sie die Leitung der Geschäftsführung der Evangelischen Frauenhilfe in Hessen und Nassau e.V.. „Damals war das traditionelle Frauenbild in vielen Köpfen noch stark verankert“, so Böttcher, „auch mit Blick auf die Frauenhilfe: Die Frauen sollten eine dienende Rolle einnehmen. Sie sollten ehrenamtlich den Pfarrern zuarbeiten und dabei bescheiden sein und keine Kritik äußern.“ Doch der Aufbruch in ein neues Frauenbewusstsein, der in der Gesellschaft ins Rollen kam, machte sich auch in der Frauenhilfe bemerkbar. Rollenverteilungen in Familie und Beruf und wurden hinterfragt und neu diskutiert. „Christa Springe rückte die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker in den Fokus der Frauenhilfe“, so Böttcher weiter. „Sie wollte den Verband, der mit über achtzig Mitarbeitenden und einem Millionenhaushalt schon damals ein Unternehmen mittlerer Größe war, nach modernen Grundsätzen leiten. Und auch in ihrer theologischen Arbeit griff sie neue Themen auf: In Bibelarbeit, Andacht und Predigt machte sie immer wieder deutlich, dass es in der Bibel um Ermutigung und Stärkung auch von Frauen geht.“

Christa Springe wollte ein neues Rollenverständnis entwickeln, das gemäß den Zeugnissen der Schrift umgesetzt werden sollte. Dabei ging es ihr auch um die Fragen von Selbstverwirklichung und sozialer Verantwortung: Frauen hatten nicht nur in der Familie, sondern auch im Gemeinwesen eine wichtige Rolle. Im Frauenverband konnten sie auf Themen aufmerksam machen, die die Gesamtkirche so nicht aufgreifen wollte, von kirchlichen Frauen-Leitbildern über Feministische Theologie bis zu internationaler Frauensolidarität. Bis heute wegweisend ist die Kampagne „Kauft keine Früchte aus Südafrika“, die auf die Verbrechen der Apartheitsregierung aufmerksam machte und zum Boykott aufrief.
Darüber hinaus war Christa Springe Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages und gehörte einer Beratergruppe des Weltkirchenrates an. Sie beteiligte sich an der Vorbereitung der Europäischen Ökumenischen Versammlungen und wurde Präsidentin der Zweiten Versammlung, die 1997 in Graz stattfand. Darüber hinaus war sie Mitbegründerin der „Europäischen Arbeitsgemeinschaft Kirche und Arbeitswelt“ (ECG) und des „Work and Economy Network in the European Churches“ (WEN). 1984 wurde sie in die hauptamtliche Leitung der ECG berufen.

„Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren“, so Luise Böttcher. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und den vielen Menschen, die gemeinsam mit uns um sie trauern.“

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